WB Pfarrhof Kematen an der Krems Auslobung 22.10.2013 Wettbewerb 1. Preis 10/2013 Proyer & Proyer Architekten OG Mitarbeiter: DI(FH) Sabrina Schubert Martina Schagerl Modell Dipl.-Arch. Martin Svedja Daten zum Projekt: Nutzfläche NNF 1.005 m2 Bruttogeschossfläche BGF 3.969 m3 Bruttorauminhalt BRI 4.188 m3 A/V Verhältnis 0,33 Hüllfläche 1.385 m2 Kosten Netto-Grundfl NGF 2,1 Mio € Kosten €/m2 netto NGF 1.778 (Baukosten) o.Mwst Kosten €/m2 bruttoBGF 1.671 (Baukosten) o.Mwst Kosten €/m3 bruttoBRI 427 (Baukosten) o.Mwst
Städtebau und Baukörper und Außenraum
Die klare Struktur des Innenhofes und des Bestandes wird durch den rechteckigen Baukörper des neuen Saales ergänzt. Das Einbetten des Saales in das Gelände verstärkt die Qualität des Bestandes, wie auch des im Norden liegenden Obstgartens. Der niedrigere Bauteil mit Foyer reagiert auf das gewachsene Gelände, ist am Dach begrünt und ist Erschließungsfläche, barrierefreier Zugang, Ausgang zum Pfarrobstgarten, Zugang zur Galerie des Saals. Diese barrierefreie Wegführung unterstreicht den Bezug zum Naturraum. Der Hof bleibt frei. Als Außenraum ist er Vorplatz, zum geöffneten Saal und Foyer ein Raum für Feier und Fest.
Energie und Rohstoffbilanz:
Die zu beheizenden Zonen sind nur im Verwaltungsbereich angesiedelt. Niedrigstenergiebauweise mit kontrollierter Raumlüftung und Erdsonden mit Wärmepumpen ermöglichen eine weitgehend autarke Ressourcennutzung mit geringstem Energieverbrauch. Allfällige zusätzliche Heizlast kann durch kleine E_Heizpaneele kostengünstigst abgedeckt werden. Die kontrollierte Raumlüftung ist unter dem Treppenpodest zu installieren. Das Warmwasser wird über das Lüftungsgerät mit optionaler solarer Zusatzversorgung bzw. Strom erzeugt.
Raum und Funktion
Der mittig zum Hof liegende Eingang führt zu den drei Hauptbereichen Bibliothek, Veranstaltungs- und Jugendräumen. Die Bibliothek ist erdgeschossig, nutzt die mit Gewölben überdeckten Räume, ist leicht erreichbar und bietet Platz für mind. 12.600 Bücher und angenehmes Verweilen. Zum Hof bilden die bodenebenen Fenster den Bezug nach außen. Der Veranstaltungsbereich ist mit dem Foyer rechts vom Eingang. Das Foyer, mit Schiebetüren zum Innenhof wird über schmale Lichtschlitze in den Servicebereichen belichtet. Vor den Serviceräumen eine verschließbare Box nutzbar als Küche, Cateringanrichte, kreativer Kochbereich und vieles mehr. Die Saalein- und -ausgänge sind je nach Bedarf, bis zur vollständigen Öffnung zum Hof angeordnet. Der Saal selbst, teilbar, wird über die Längsseiten mit Licht durchflutet. Eine geschwungene glatte Holzdecke vermittelt die Leichtigkeit der verdeckt liegenden Konstruktion des Schichtholznetzwerkes und bietet gemeinsam mit den leicht geneigten Längsseiten akustische Vorteile. Eine an der Hofseite liegende optionale Galerie aus Schichtholz, ist barrierefrei und über eine Wendeltreppe erschlossen. Sämtliche dienenden Räume liegen an der Westseite, leicht erreichbar und kompakt in der Bauweise.
Über den Windfang mit Garderobe ist auch das Obergeschoss für die Jugend und den Meditationsraum erschlossen. Die Lage der Stiege erlaubt störungsfreies Nutzen von verschiedenen Gruppen zeitgleich. Das Stiegenhaus weist als Bindeglied zum Altbau eine Fortsetzung der Giebelform auf, ist jedoch in seiner Materialität und Oberfläche in Dach und Wand wie der Veranstaltungsbau umkleidet. Die Gruppenräume im OG werden aneinander gereiht, die trennende Wand verschiebbar für alternative Nutzung. Zusätzliche Aufenthaltsmöglichkeiten sollen der Jugend Anreiz zum Kommen bieten. Weitere Sanitäranlagen ermöglichen unabhängige Nutzungen für Meditation, Jugend und Alter in den verschiedenen Bereichen des Pfarrhauses. Als Option wird aufgezeigt, die Decke der Gruppenräume zum Dachraum weiter zu öffnen. Notwendiger Stauraum ist im verbleibenden Rest des Südflügels gegeben.