Proyer&Proyer

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Die Situierung der historischen Baukörper rund um den alten Ortskern von Meggenhofen wird durch diesen Entwurf verdichtet und ergänzt mit Bauteilen, die die alte Bausubstanz mit neuen Inhalten füllen und sich gestalterisch den Nutzern zuwendet, um einen neuen Platz an topografisch und historisch bedeutender Stelle zu akzentuieren.
Kindergarten und Volksschule umgrenzen den unteren Platz. Das Pfarrzentrum, der Veranstaltungsbereich und der Musikprobenbereich umfassen den neuen Dorfplatz. Das Gemeindeamt mit seinen Räumlichkeiten im historisch interessanten Bereich des Kadingerhofes liegt zentral und leicht erreichbar vom unteren Platz als auch vom neuen Dorfplatz.
Die Friedhoferweiterung über die Brücke mit einem Grünbereich entlang des alten Stadls bildet einen zentrumsnahen Erholungsbereich, der ebenfalls über den neuen Dorfplatz erreichbar ist und dennoch so abgegrenzt wird, dass die dort gewünschte Ruhe gewahrt wird.

Der Dorfplatz kann nur als Mitte wahrgenommen werden, wenn er sich in alle Richtungen entwickelt und weiterwachsen kann. Daher ist geplant eine neue Zufahrtsstrasse gleich bei Ortseinfahrt in die jetzigen Grünflächen zu schwenken um das Zentrum ohne Engpass zu erreichen und gleichzeitig die westlichen Flächen des Presshauses sowie die geplanten Wohnungsbauten im Norden des Zentrums zu erschliessen. Eine Durchfahrt durch den Ortskern ist nur begrenzt notwendig. Die Fußwege vom Parkplatz, Kindergarten, Friedhof, Pfarrheim, Gemeindeamt und Veranstaltungsbereich treffen sich am Dorfplatz.
Die Chance hier im Ortskern verschiedenste Nutzungen miteinander zu verbinden unter Bedachtnahme der notwendigen Freiräume verspricht „jung" und „alt", Gemeindebürgern, Pfarrangehörigen, Musikern und andere Gruppen eine angemessene Plattform für vielfältige Tätigkeiten zu geben und erhält damit das Ortszentrum lebendig. Ergänzend dazu erscheint daher eine Wohnnutzung im Obergeschoss des Gemeindeamts oder eine Arztpraxis als sinnvoll.


Das Erdgeschoss des Presshauses wird mittels einer Leichtkonstruktion, bestehend aus Glaswänden rhythmisiert mit gedämmten Regalwänden, die auf Distanz zu den alten Mauern gestellt werden mit seiner Bibliothek zum „Kulturgeschoss mit Leseterrasse", und ergänzt damit den Dorfplatz mit einer öffentlichen, kulturellen Nutzung. Im Obergeschoss beleben die Jugendräume des Pfarrhauses die alten, stimmungsvollen Mauern.
Treffpunkt des Gemeindezentrums ist der Veranstaltungsbereich. So wie ein lebendiger Ort sich entwickelt und verändert, können sich hier die Räume zu unterschiedlichen Raumerlebnissen verschieben. Die Besonderheit der schönen Holzkonstruktion des alten Stadls bildet den Rahmen, in den sich der neue Saal hineinschiebt. Teleskopartig schieben sich Wände und Decken zu einem großen Saal oder öffnen sich und bilden verschiedene Variationen von kleineren in sich geschlossenen Säalen.


Unterschiedliche Raumbildungen sind möglich. Spannend ist der geöffnete Zustand, der weiterhin die gesamte Dimension des alten Stadls erleben lässt und das Raumgefühl völlig verändert. Große Schiebewände mit integrierten Türen, die sich im Zwischenraum zur alten Außenmauer verbergen verschliessen die Räume je nach Bedarf. Vor die alte Holzkonstruktion wird eine neue Gitterstruktur mit transparentem Polycarbonat oder Glas gelegt, die dem Gebäude Leichtigkeit und viel Licht bringt.
Alte Bausubstanz und neue Rauminterpretationen bilden hier ein spannendes Miteinander. Die gewählte vorgestellte Konstruktion, des Prinzips Raum im Raum verdeutlicht eine bildliche Metapher zum Thema „alt" und „neu".


Der neue Bauteil des Foyers ist etwas gegenüber dem Altbestand Richtung Dorfplatz gerutscht und entschärft damit die Engstelle bei der bestehenden Strasse, die unter der Brücke verläuft. Ein Durchgang vom Dorfplatz direkt durch den Eingangsbereich des Foyers zur Strasse, zum Friedhof und derzeitigem Lebensmittelgeschäft ist Teil des Wegekonzepts.

Wirtschaftlichkeit: Die Verwendung von bestehenden, qualitätsvollen Bauteilen, die tragende und umhüllende Funktionen übernehmen kommt dem niedrigen Budgetrahmen entgegen. Die alten Bauteile werden nicht mit aufwändigen Maßnahmen saniert, sondern mit einfachen Mitteln in Ihrer historischen Substanz verstärkt und durch neue ergänzende Konstruktiuonen, die Dämmung und/oder Dichtung übernehmen ergänzt.

Raum im Raum Konzept: für alten Stadl und Presshaus.

Gemeindeamt: saniert, OG zur Verfügung