Proyer&Proyer

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Städtebauliche Einfügung:

Der Zusammenhang zwischen den kirchlichen, kulturellen und politischen Schwerpunkten des Ortes wird durch die räumliche Anordnung des neuen Gemeindeamtes mit Musikprobe entlang einer gedachten Linie von Kirche zu Neubau geometrisch verdeutlicht. Verbindend wirkt der Park und Ortsplatz mit seinen, im abfallenden Niveau durch niedrige Steinmauern getrennten, begleitenden Rasenflächen, an denen mit Rampen mäanderartig der Weg durchführt. Der Park mit seinen beiden Teichen und der Wasserwand grenzt an einen befestigten Platz, der vor dem Probenraum liegend, im darunter überdeckten Freiraum die Möglichkeit für Konzerte und Aufführungen bietet. Eine bühnenartige Freitreppe verbindet den Park bzw. Ortsplatz mit dem alten, neu gestalteten Vorplatz vor dem Gemeindeamt. Das bestehende Ensemble des Altbestandes bildet mit dem Neubau eine städtebaulich räumliche Einheit.


Die Gestaltung des Gemeindeamtes mit seinem zum Ortsplatz ausgerichteten Baukörper, zeigt jedoch die notwendige Selbständigkeit neben dem dominanten Bestand. Die Aufwertung des Vorplatzes als Eingangsebene zum neuen Gemeindeamt wird auch durch die Oberflächengestaltung ausgedrückt. Die Bürgernähe wird durch die von außen erkennbare Lage des Bürgerservices im Erdgeschoss deutlich.

Funktionale Gliederung:

Die öffentlich funktionalen Räume des Gemeindeamtes sind im Erdgeschoss über das Foyer leicht erreichbar und auffindbar. Das Bürgerservice ist direkt neben dem Eingangsbereich, geschützt, aber für den Bürger leicht auch von außen einsichtbar angeordnet. Die Amtsräume sind in einem räumlichen Zusammenhang vom Foyer bzw. auch teilweise zusätzlich über das Sekretariat erschlossen. Störende Einflüsse können damit leicht ausgefiltert werden, funktionale Verbindungen gegeben.


 

Der Besprechungs- oder Fraktionsraum ist mit der Buchhaltung im Altbau und durch eine behindertengerechte Rampe erschlossen, die mit dem Podest einen Vorraum bildet, der für Garderobezwecke verwendet werden kann. Optional können damit bei gleichzeitiger Nutzung einzelner Räume, andere Teile abends abgeschlossen werden.

Im Obergeschoss sind die Bereiche Musik und Gemeindefunktionen räumlich zusammen gefasst. Einzelprobe und Aufenthalt können verbunden werden, der Musikproberaum ist zum Park und öffentlichen Raum hin orientiert. Für die Gemeinde ist Manipulation, Archiv und Sozialraum im Obergeschoss mit dem Lift erreichbar. Der Vorraum für die Musik bildet mit dem Luftraum des Foyers eine großzügige räumliche Einheit


Konstruktives Konzept und Materialwahl:

Wegen des zum Park hin schlechter werdenden Baugrundes wurden Gründungen möglichst im engen Umkreis des Bestandes angesetzt. Über tragende Außenwände, Mittelwände, Stützen und Betonscheiben, werden die Lasten des Obergeschosses abgetragen. Der auskragende Musikprobenraum wird fachwerkartig mit im Querschnitt angepassten Dachdeckenträgern (Leimbinder) gehalten und Lasten über die im Erdgeschoss liegenden Außen- und Mittelwänden abgetragen. Die Erdgeschossdecke wird mittels Zugeinlagen ergänzend nach oben gespannt. Die den Dachkorpus bildenden Träger ragen weit ins Gebäudeinnere und bringen mit Querträgern die erforderliche statische Tragkraft.


 

 

Konstruktives Material ist Beton und Holz mit Stahlverstärkungen wo erforderlich. Nicht tragende Bauteile werden soweit möglich ökologisch und heimisch aus Holz gefertigt. Die Verkleidung des Baukörpers soll einheitlich mit dem Dach in nicht verwitterbaren Plattenwerkstoffen erfolgen. Fußböden und Innenverkleidungen sind aus Tanne oder heimischen Hölzern und möglichst dem umgebenden Naturraum angepasstEnergiekonzept und Akustik:

Durch die starke Außenwanddämmung, der Verwendung von Holz als Werkstoff, der hochisolierenden Verglasung und dem kompakten Baukörper ist mit geringen Heizlasten zu rechnen. Gegen die sommerliche ist südseitig und ostseitig eine temporäre Beschattung durch Lamellen vorzusehen. Die westseitige Glaswand wird im Erdgeschoss durch das Vordach und dem hohen Baubestand geschützt, im Obergeschoss sind die Wärmelasten im Luftraum leicht abzuführen bzw. ist die Raumkubatur groß genug um diese zu kompensieren. Die nordostseitige Glaswand des Musikraumes ist für den Sonnenschutz unproblematisch, lässt Schall nur in den Park oder öffentlichen Raum.

Die Akustik des Musikproberaumes wird durch die schräge, gestaffelte bzw. unterschiedlich geneigte Deckenelemente, die konstruktive Träger verkleiden, optimal unterstützt.

 

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