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PROJEKTBESCHREIBUNG

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Das Siedlungsgebiet liegt am Rande der Stadt und öffnet sich zum angrenzenden Grünraum und Landschaftsgebiet. Durch die mehrfache Teilung des Baugebietes in Abschnitte, die teilweise bebaut, teils als grüne Lunge die neue Bebauung mit der Landschaft verschränken, entsteht ein Muster, das neuen Lebensraum in verschiedenen Variationen entstehen lässt. Zwischen den Baukörpern wechseln zum Teil tiefer gelegte Landschaftszungen mit grün überdeckten Tiefgaragen ab, deren Decken als geneigte und bepflanzte Flächen Öffnungen bilden, die Licht und Luft nach unten bringen, auf der Wohnebene jedoch raumbildend wirken. Die dadurch entstehenden räumlich, in der Höhe differenzierten Außenräume schaffen einen von Zeile zu Zeile leicht veränderten Außenraum, bringen damit Identität und Erkennungswerte in das Siedlungsgefüge.


Durch die Lage der Tiefgaragen ist eine zentrale, und auch für die weiterführende Bebauung, eine Erschließung des Parkraumes möglich. Durch die Staffelung der Höhen der angrenzenden Gebäude und der Tiefgarage, ist durchwegs eine natürliche Belüftung und Belichtung, besonders aber der Bezug zum oberirdischen Freiraum immer gegeben. Die gärtnerisch differenzierte Gestaltung bietet den Wohngärten privaten Freiraum, ermöglicht Abgrenzungen zwischen Weg, öffentlichen Flächen und Mietergärten.
Die Baukörper an der Europastraße sind drei- bis viergeschossig, die Gebäude im weiteren Verlauf des Siedlungsgebietes werden auf zwei Geschosse abgestuft. Für die Wohnbauten wurde eine Blockbebauung mit teilweise überdecktem Innenhof gewählt. Diese Innenhöfe werden für die Erschließung genutzt, sind Klimapuffer und bilden durch die komprimierte Erschließungssituation eine sehr ökonomische Baustruktur.


Ein Rad- und Fußwegenetz mit Öffnung zum Frei- und Landschaftsraum ergänzt den hohen Wohnwert und Erholungscharakter der Siedlung. Die am südwestlichen Baugrund liegenden Reihenhäuser liegen in einer logischen Weiterführung der Erschließungswege und bilden mit den Park- und Grünzonen, Kinderspielplätzen und nicht bebauten Flächen den Übergang der dichten zur gelockerten Bebauung und zum Landschaftsraum.cam obem west 2000 3 var

Der Verkehr ist durch die parallel geführte Fahrspur mit den straßenseitig angeordneten Stellplätzen vom Fußgänger- und Radverkehr weitgehend entkoppelt. Für die Reihenhäuser werden gemeinsame Stellplätze am Rande der Bebauung vorgesehen. Rettung, Feuerwehr und Servicefahrzeuge können zu allen Eingängen fahren.


WOHNGEBÄUDE - WOHNUNGEN:

Die Wohnungen sind um einen Innenhof gruppiert und erschlossen. Zugänge über Gärten oder cam03 2000 3 var3 F03Tiefgarage, Gartenausgänge in den Freiraum im Erdgeschoss oder über Kellergeschoss. Dachgärten geben Freiraum für private Nutzung. Die Durchmischung der Wohnungstypen ermöglichen in der Koppelung Flexibilität und Anpassung an die sich verändernden Bedürfnisse. Die innere Organisation ist durchwegs mit Wohn- und Essbreichen auf der Fassadenseite, Bäder und Nebenräume auf der Innenhofseite. Wesentlich ist die für alle Wohnungen geltende Möglichkeit der Querlüftung über den Innenhof. Da jede Wohnung mit einer kontrollierten Wohnraumlüftung ausgestattet ist, kommt der Winterlüftung über den Innenhof kaum Bedeutung zu. Sommerliche Luftspülung und Durchkühlung ist über die offenen Dachbereiche des Innenhofes gegeben.


 

 

Balkone und Loggien sind als architektonische Elemente ausgebildet. Seitliche Balkonwände geben Sicht- und Windschutz, sind Trägerelement für die weit ausladenden aufgehängten Bauteile. Durch farbige Gläser entsteht auf der sonst einheitlichen Fassade eine Identität stiftenden Wirkung. Loggien sind entweder aus- oder einwäcam04 2000 3 var F03rts gerichtet, jedoch nur auf den Schmalseiten der Wohnbaukörper, überragen somit die zum Teil unten verlaufenden Durchwege.
Die Reihenhäuser sind zwei sich kreuzende Bauteile. Das Obergeschoss liegt quer über dem Erdgeschoss. Durch verschieden ausgebaute Eingangsbereiche und durch Anordnung der Küchengruppe sind unterschiedlichste Grundrisse und Größen der Häuser möglich. Die Dachterrasse gibt zusätzlichen Freiraum zum kleinen Grundstück und ist gegen die Straße mit einem Sichtschutz abgeschirmt. Der bei seitlichem Betrachten dadurch erscheinende Körper, gibt den niederen Baukörpern Masse und Zusammenhalt in der Reihe und bindet die Körper zu einer Einheit.


 

 

KONSTRUKTION UND KLIMAKONZEPT:

Sämtliche Bauten sind als Massivbauten mit vorgehängter Fassade in Holzkonstruktion gedacht. Innenwände dienen als aussteifende und z.T. tragende Scheiben. Keller und Tiefgarage und Decken sind in Stahlbeton, die oberste Geschossdecke ist begrünt und als Dachgarten nutzbar. Die Innenhöfe sind teilweise temporär geschlossen, dadurch sind Dämmungen und Wandstärken in diesen Bereichen geringer. Der Innenhof wirkt als Wärmepuffer und ist klimatisch wirksam. Die Luft wird teilweise durch den Erdkollektor, teilweise auch über den Innenhof für die kontrollierte Wohnraumlüftung konditioniert. Im Sommer wird zur Abkühlung bei der Nachtspülung die Luft über den Innenhof geführt. Jedes Gebäude hat eine zentrale Lüftungsanlage. Die individuelle Temperierung der Räume erfolgt über die Zusatzheizelemente die über die Fernwärme versorgt werden.
Sonnenkollektoren sind nach den erforderlichen Kriterien am Dach adaptierbar und sind nicht dargestellt.